Mobile Recruiting: mehr als eine Website im Responsive Design

Jan. 15, 2020 

Mobile Endgeräte sind heutzutage aus dem Recruiting-Prozess nicht mehr wegzudenken – Smartphones und Tablets haben in nahezu alle Bereiche des beruflichen und privaten Lebens Einzug gehalten und werden auch für die Stellensuche oder Bewerbung genutzt. Für Unternehmen bietet Mobile Recruiting (MR) die Chance, Kandidaten viel gezielter anzusprechen.


Mobile Recruiting – was ist das?



Beim Mobile Recruiting läuft die Kommunikation zwischen Unternehmen und Bewerbern ausschließlich über Smartphones oder Tablets. Eine Karriereseite Ihres Unternehmens im responsiven, d.h. auf mobile Endgeräte optimierten Design sollte daher selbstverständlich sein. Doch die Möglichkeiten des Mobile Recruitings sind damit längst nicht erschöpft, im Gegenteil: Wer Bewerber – vor allem in den jüngeren Generationen – erreichen möchte, schaltet Stellenanzeigen in sozialen Medien oder investiert in Job-Apps mit direkter Bewerbungsmöglichkeit.


Darum sollten Sie auf Mobile Recruiting setzen


Einer Untersuchung der Uni Bamberg zufolge steigt der Anteil an Bewerbern, die Smartphones und Tablets für die Jobsuche nutzen, stetig an. Haben 2014 noch 27,5 % der Bewerber von Zuhause aus über mobile Endgeräte nach Stellen gesucht, hat sich dieser Anteil bis 2018 schon mehr als verdoppelt, auf 58,7 %. Auch das Versenden der Bewerbung erfolgt immer öfter über mobile Endgeräte.


Vor allem bei jüngeren Menschen geht der Anteil derer, die zu Hause noch ein Endgerät mit Tastatur haben, weiter zurück. Nachfolgende Generationen werden wahrscheinlich nur noch mobile Endgeräte nutzen. Diese Entwicklung wirkt sich auch auf den Recruiting- und Bewerbungsprozess aus.


MR-Maßnahmen für jedes Budget


Pflicht: Karriereseiten im Responsive Design

Zu den Pflichtmaßnahmen gehört ein Internetauftritt mit Karriereseiten, die immer gut zu lesen sind, egal mit welchem Endgerät sie betrachtet werden. Ist eine Seite nicht für mobile Geräte optimiert, kann das schon ausreichen, damit ein Bewerber sie sofort wieder schließt. Für fast 8 % der Studienteilnehmer stellt das einen Grund dar, sich gar nicht zu bewerben.


Nach Möglichkeit sollten die Stellenanzeigen auf Ihren Karriereseiten mit Netzwerken wie Xing oder LinkedIn verknüpft sein, damit Bewerber die Möglichkeit haben, Ihnen mit einem Klick ihr Profil zukommen zu lassen.


Pflicht: Social Media Recruiting

Die sozialen Medien sind wertvolle Werkzeuge im Recruiting-Prozess. Zum einen bieten die Portale verschiedene Möglichkeiten zur Anzeigenschaltung, über die Sie Stellen ausschreiben können – ähnlich wie bei klassischen Printmedien, jedoch normalerweise mit einer wesentlich höheren und schnelleren Verbreitung. Um eine Unternehmensseite bei Facebook & Co. kommen Sie nicht herum: Nutzen Sie die Seiten, um über Ihr Unternehmen zu informieren und mithilfe des Netzwerks Stellenausschreibungen zu verbreiten.


Pflicht: Soziale Netzwerke wie Xing und LinkedIn

Karriereplattformen bieten weit mehr Möglichkeiten für das Recruiting, als nur nach Kandidaten zu suchen und diese zu kontaktieren. Mit einem Unternehmensaccount bei Xing und LinkedIn können Sie Stellen veröffentlichen, verbreiten und den Kandidaten ermöglichen, Sie direkt mit ihrem Profil zu kontaktieren.


Stellenausschreibungen in diesen Netzwerken haben eine hohe Reichweite und werden häufig auch in branchenspezifischen oder regionalen Gruppen geteilt.


Pflicht bis Kür: Stellennewsletter per SMS

Mit relativ einfachen Mitteln können Sie auch Newsletter per SMS verschicken. Der Vorteil liegt auf der Hand: Nahezu in Echtzeit werden die Abonnenten über neue Stellen in Ihrem Unternehmen informiert. Bis vor kurzem war ein Newsletterversand auch über Whatsapp möglich, doch im Juni 2019 hat der beliebte Messenger-Dienst den Versand von Massennachrichten verboten.


Kür: ein eigenes Bewerbungsmanagement-System

Wenn Sie per SMS nicht nur über neue Stellen informieren, sondern auch Möglichkeiten zur direkten Bewerbung anbieten wollen und regelmäßig viele Stellen ausschreiben, lohnt sich die Entwicklung eines eigenen Bewerbungsmanagement-Systems. Sie stellen den Bewerbern damit eine Plattform zur Verfügung, über die sie sich über die ausgeschriebenen Positionen informieren und direkt bewerben können. In Bewerberprofilen können sie Bewerbungsunterlagen hinterlegen und diese in nur wenigen Schritten – auch vom Smartphone aus –verschicken.


Kür: Job-Apps

Zugegeben: Die Entwicklung einer App bedeutet einen erheblichen finanziellen Aufwand und eignet sich daher auch nur für wirklich große Unternehmen. Eine Karriere-App sollte über das Unternehmen informieren, offene Stellen anzeigen, eine direkte Bewerbung ermöglichen und auch über den Status der Bewerbung informieren.


Übrigens: Auch im Mobile Recruiting ist den Bewerbern die Möglichkeit einer direkten Kontaktaufnahme mit einer Fachabteilung oder einem Personalverantwortlichen nach wie vor sehr wichtig, vergessen Sie also nicht die entsprechenden Kontaktangaben.


Umdenken notwendig


Damit Mobile Recruiting gelingt, müssen Unternehmen aber noch mehr tun, als in die Optimierung ihrer Websites und die Entwicklung von Apps zu investieren: Sie müssen ihre Bewerbungsprozesse hinterfragen und sich vielleicht auch von klassischen Bewerbungsmodalitäten verabschieden. Ein Lebenslauf und Zeugnisse sind mit wenigen Klicks auch vom Smartphone verschickt, ein (individualisiertes) Anschreiben braucht viel länger. Aber ist ein Anschreiben heute überhaupt noch zeitgemäß und relevant für die Kandidatenauswahl?


Viele Kandidaten bevorzugen immer noch die Bewerbung per E-Mail, aber das liegt nicht zuletzt daran, dass sie befürchten, mit einer mobilen Bewerbung unprofessionell zu wirken und nicht ernst genommen zu werden. Wenn die Hürden für den Erstkontakt gesenkt werden, ist das Mobile Recruiting eine lohnende Alternative zur klassischen Stellenanzeige.​

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